Für viele Eigentümer steht in den nächsten Jahren ein Wechsel auf energieeffizientere Heizungen an. Muss es dabei immer eine teure Wärmepumpe sein oder stellen Split-Klimaanlagen eine günstige Alternative zur Wärmepumpe dar?
Ab 01. Januar 2024 gilt das Gesetz für Erneuerbares Heizen, auch Gebäudeenergiegesetz (GEG) genannt. Dann muss beim Einbau neuer Heizungen konsequent auf erneuerbare Energien gesetzt werden. Das bedeutet, dass neu verbaute Heizanlagen mit mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie arbeiten müssen. Es gelten dann zwar noch Übergangsfristen, doch wenn eine Öl- oder Gasheizung irreparabel kaputt geht, muss sie dann beispielsweise mit einer Wärmepumpe ersetzt werden.
Neben Pellets oder Holz können Eigentümer auch auf andere alternative Heizarten ausweichen. Sehr interessant sind Split-Klimaanlagen als Alternative zur Wärmepumpe: Diese sind deutlich günstiger als Wärmepumpen und können nicht nur zum Kühlen, sondern auch zum Heizen verwendet werden. Die Geräte entziehen der Umgebungsluft Wärme, die sie über das Kältemittel abtransportieren. Dadurch sinkt die Raumtemperatur ab. Im Winter lässt sich dieser Prozess umkehren, sodass der Raum geheizt wird. Somit sind solche Klimageräte eine Art Luft-Luft-Wärmepumpe. Auch Split-Klimaanlagen werden von der Bundesregierung mit 25 Prozent bezuschusst.
Um zu prüfen, wie effektiv Split-Klimageräte und Wärmepumpen arbeiten, gibt es den sogenannten SCOP-Wert. Die Abkürzung SCOP steht für Seasonal Coefficient of Performance. Der SCOP-Wert ermittelt die Leistung einer Wärmepumpe innerhalb von verschiedenen Betriebszuständen, die wiederum nach Klimazonen gewichtet sind, und berücksichtigt dabei die Jahreszeiten. Ein SCOP von 4 bedeutet, dass man beispielsweise aus 1000 kWh Strom 4000 kWh Heizenergie erhält.
Für Split-Klimageräte wurde ein SCOP von etwas mehr als 4 bis 5,1 ermittelt. Damit arbeiten Split-Geräte deutlich effizienter als Monoblock-Klimanlagen, deren SCOP bei maximal 3 liegt. Die Effizienz typischer Luft-Wasser-Wärmepumpen liegt bei einem SCOP von 4,4 bis 5,5. Ein Splitgerät kann in Sachen Effizienz also absolut mit einer Wärmepumpe mithalten.
Split-Klimageräte stellen eine wirtschaftlich sinnvolle Alternative für das Heizen von Räumen dar. Der Betrieb ist umso wirtschaftlicher, je niedriger die Heizlast ist. Die Split-Klimaanlagen sind besonders auch für Besitzer von Photovoltaikanlagen interessant: Sie können damit den Eigenverbrauch des selbst produzierten Stroms steigern und müssen dadurch weniger Strom aus dem Netz beziehen. Dadurch senken sie ihre Stromkosten.
Zu beachten ist jedoch, dass Mieter oder Besitzer von Eigentumswohnungen Split-Klimaanlagen nicht einfach so einbauen lassen dürfen. Das bedarf der Zustimmung der Eigentümerversammlung. Weiterführende Informationen dazu erhalten Sie in unserem Beitrag “Klimaanlage in Eigentumswohnung: Das müssen Sie beachten”.
Ob eine Split-Klimaanlage in Ihrem Fall wirtschaftlicher arbeitet als eine Wärmepumpe, finden Sie am besten mit einem Energieberater Ihres Vertrauens heraus. Gern beraten Sie unsere Mitarbeiter zu geeigneten Modellen.